„Steirerblut ist kein Himbeersaft“ – so lautet eine beliebte Redensart unter Steirern. Im grünen Herz Österreichs gibt es nur einen Saft, der wirklich zählt: Der Rebensaft! Und nirgendwo kann man dieses Kulturgut besser erleben, als auf der Südsteirischen Weinstraße. Sie ist die älteste und bekannteste Weinstraße der Steiermark und verbindet seit 1955 als Erlebnisstraße die Weinbauorte Spielfeld, Ratsch, Gamlitz und Leutschach. Von Graz aus ist die Straße nur etwa 40 Minuten entfernt, weswegen sie von vielen Städtern gern als Wochenend-Ausflugsziel genutzt wird.
Die Südsteirische Weinstraße – die Toscana Österreichs
Die Südsteirische Weinstraße ist rund 25 Kilometer lang und kurvig. An den grünen Hängen gedeihen einige der besten Weißweine Österreichs: Muskateller und Sauvignon Blanc, Welschriesling und Chardonnay.
Ein Teil der Weinstraße verläuft entlang der slowenischen Grenze, zum Teil bildet die Straße sogar die Staatsgrenze – sie wird als „neutrale Straße“ bezeichnet. Nirgendwo sonst in der Steiermark finden sich so viele Qualitätsbetriebe in so hoher Dichte.
Neben einigen urigen Weingütern, etablierte sich in den vergangenen Jahren eine junge und moderne Wein-Architektur. International bekannte Architekten errichteten neue Weingüter, die einen spannenden ästhetischen Kontrapunkt zur Landschaft setzen. Als besonders gelungen gilt etwa das Weingut Polz in Spielfeld oder das Weingut Erwin Sabathi in Leutschach.
Genuss im Buschenschank und Weingut
Nicht umsonst wird dieser Teil der Steiermark oft auch als „Steirische Toskana“ bezeichnet. Hier steht der Genuss im Mittelpunkt. Entlang der Weinstraße laden Buschenschenken und Weinbauernhöfe zum Kosten ein.
Die Gastwirte servieren Besuchern nicht nur ausgezeichnete Tropfen, sondern auch steirische Hausmannskost, z.B. herzhafte Wildspezialitäten, Klachelsuppe, Apfelkren, Kürbisrezepte oder Krautfleckerln. Zum Nachtisch gibt’s Bauernmehlspeisen und einen Selbstgebrannten.
Auch beim Übernachten haben Besucher die Wahl: Bauernhöfe und kleine Frühstückspensionen bieten preisgünstige Zimmer, während moderne Hotels und elegante Weingüter, wie etwa der Weinlandhof in Gamlitz oder das Loisium Wine & Spa Resort in Ehrenhausen, unkomplizierten Luxus bieten. Die sattgrüne Hügellandschaft zwischen Spielfeld und Leutschach lässt sich übrigens nicht nur mit dem Auto, sondern wunderbar mit dem E-Bike oder in den Wanderstiefeln erkunden.
Der weltgrößte Klapotetz in Schlossberg
Das Wahrzeichen bzw. die Wahrzeichen der Region sind die allgegenwärtigen Klapotetz, eine Art Windmühlen aus Holz, die in den Weingärten aufgestellt werden, um die Vögel zu vertreiben. Der Begriff ist ein Lehnwort aus dem Slawischen: „klopotec“ bedeutet so viel wie Klappern. In Schloßberg in Leutschach können Besucher den weltweit größten Klapotetz namens „Ella“ besichtigen.
Der 25 Tonnen schwere Klapotetz steht auf einem Betonfundament und ragt ganze 19 Meter in die Höhe. Wer noch mehr über den Weinbau der Region erfahren möchte, kann das Museum für steirische Weinkultur auf Schloss Gamlitz im gleichnamigen Ort besuchen.